Die Untersuchung deckt folgende DPYD-Varianten ab: o DPYD*2A (c.1905+1G>A; IVS14+1G>A; rs3918290) (DPD-Exon 14 Skipping Mutation) o DPYD*13 (c.1679T>G; rs55886062) o Polymorphismus c.2846A>T (rs67376798) o HaplotypB3 (c.1236G>A; c.1129-5923C>G)
Beurteilung
Fluorouracil (FU)-haltige Arzneimittel sind in der systemischen Tumortherapie häufig eingesetzte Zytostatika. Bei einem geringen Teil der Patienten, die mit Fluorouracil (FU)-haltigen Arzneimitteln behandelt werden, können unter Therapie schwere, sogar lebensbedrohliche Nebenwirkungen auftreten. Eine wichtige Ursache für eine solche schwere Nebenwirkung ist der genetisch bedingte Mangel an Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD), einem für den Abbau von FU verantwortlichen Enzym. Durch die geringere Expression der Dihydropyrimidin-Dehydrogenase kommt es zu einem eingeschränkten Abbau und damit zu einer gefährlichen Aufkonzentrierung der toxischen Zytostatika im Körper. Es sind verschiedene Varianten des Dihydropyrimidin-Dehydrogenase Gen (DPYD) bekannt, die zu einer unterschiedlich starken DPD-Defizienz führen. Vor dem Hintergrund, dass bis zu 9% der Patienten europäischer Herkunft eine DPD-Genvariante tragen, die zu einer verminderten Aktivität führt und ca. 0,5% einen vollständigen Mangel aufweisen, wird in den Leitlinien vorgegeben alle Patienten vor einer systemischen Therapie mit den FU-haltigen Arzneimitteln 5-Fluorouracil (5-FU) Capecitabin und Tegafur auf die wichtigsten bekannten Varianten des Dihydropyrimidin-Dehydrogenase Gen (DPYD), die zu einer Verminderung der DPD-Aktivität, zu testen. Literatur Rote-Hand-Brief zu 5-Fluorouracil- (i.v.), Capecitabin- und Tegafur-haltigen Arzneimitteln: Tests vor Behandlungsbeginn zur Identifizierung von Patienten mit DPD-Mangel vom 04.06.2020 Wörmann et al. 2020, Positionspapier zur DPD-Testung, DGHO / Lunenburg et al. 2020, Eur J Hum Genet 28: 508–517 / Caudle et al. 2013, CPIC guidelines, Clin Pharmacol Ther 94:640 / Saif 2013, Cancer Genomics Proteomics, 10:89 / Fachinformation FLUOROURACIL-GRY® / Swen et al. 2011, Clin Pharmacol Ther 89:662
Durchführung
Weiterleitung
Akkreditiert nach ISO 15189
Ja
Stand
05.12.2024
2,7 ml EDTA-Blut (bevorzugt)
Probentransport
Kurierdienst
Ansatztage
Mo - Fr
Methode
RTPCR: Echtzeit-PCR
Bemerkung
Gendiagnostik-Gesetz beachten
Klinische Indikation
Die Untersuchung deckt folgende DPYD-Varianten ab: o DPYD*2A (c.1905+1G>A; IVS14+1G>A; rs3918290) (DPD-Exon 14 Skipping Mutation) o DPYD*13 (c.1679T>G; rs55886062) o Polymorphismus c.2846A>T (rs67376798) o HaplotypB3 (c.1236G>A; c.1129-5923C>G)
Beurteilung
Fluorouracil (FU)-haltige Arzneimittel sind in der systemischen Tumortherapie häufig eingesetzte Zytostatika. Bei einem geringen Teil der Patienten, die mit Fluorouracil (FU)-haltigen Arzneimitteln behandelt werden, können unter Therapie schwere, sogar lebensbedrohliche Nebenwirkungen auftreten. Eine wichtige Ursache für eine solche schwere Nebenwirkung ist der genetisch bedingte Mangel an Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD), einem für den Abbau von FU verantwortlichen Enzym. Durch die geringere Expression der Dihydropyrimidin-Dehydrogenase kommt es zu einem eingeschränkten Abbau und damit zu einer gefährlichen Aufkonzentrierung der toxischen Zytostatika im Körper. Es sind verschiedene Varianten des Dihydropyrimidin-Dehydrogenase Gen (DPYD) bekannt, die zu einer unterschiedlich starken DPD-Defizienz führen. Vor dem Hintergrund, dass bis zu 9% der Patienten europäischer Herkunft eine DPD-Genvariante tragen, die zu einer verminderten Aktivität führt und ca. 0,5% einen vollständigen Mangel aufweisen, wird in den Leitlinien vorgegeben alle Patienten vor einer systemischen Therapie mit den FU-haltigen Arzneimitteln 5-Fluorouracil (5-FU) Capecitabin und Tegafur auf die wichtigsten bekannten Varianten des Dihydropyrimidin-Dehydrogenase Gen (DPYD), die zu einer Verminderung der DPD-Aktivität, zu testen. Literatur Rote-Hand-Brief zu 5-Fluorouracil- (i.v.), Capecitabin- und Tegafur-haltigen Arzneimitteln: Tests vor Behandlungsbeginn zur Identifizierung von Patienten mit DPD-Mangel vom 04.06.2020 Wörmann et al. 2020, Positionspapier zur DPD-Testung, DGHO / Lunenburg et al. 2020, Eur J Hum Genet 28: 508–517 / Caudle et al. 2013, CPIC guidelines, Clin Pharmacol Ther 94:640 / Saif 2013, Cancer Genomics Proteomics, 10:89 / Fachinformation FLUOROURACIL-GRY® / Swen et al. 2011, Clin Pharmacol Ther 89:662